Intracytoplasmatische Spermieninjektion(ICSI)
Was genau heißt Intracytoplasmatische Spermieninjektion?
Wie läuft eine Intracytoplasmatische Spermieninjektion ab?
Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion wie oben beschrieben setzt eine individuelle Hormonstimulation sowie eine anschließende Follikelpunktion voraus. Bei der Hormonstimulation werden die Eierstöcke durch die Einnahme des Follikel-stimulierenden Hormon (FSH) dazu angeregt, mehrere reife Eizellen zu produzieren. Diese werden dann im zweiten Schritt, bei der Follikelpunktion, unter Narkose mit einer feinen Nadel und mittels Ultraschalls gewonnen. Aus diesem Grund kann die Intracytoplasmatische Spermieninjektion in gewisser Weise auch als eine Art „Weiterentwicklung“ der In-vitro-Fertilisation (kurz IvF) betrachtet werden. Denn auch bei dieser wird der Patientin nach einer sanften Hormonstimulation mehrere (hoffentlich) reife Eizellen entnommen, welche anschließend mit Spermazellen in einer Nährflüssigkeit im Labor zusammengebracht werden. Der Unterschied dieser beiden Verfahren liegt also darin, dass bei der Intracytoplasmatische Spermieninjektion lediglich ein einzelnes zunächst immobilisiertes Spermium verwendet wird und mithilfe einer feinen Pipette dabei unterstützt wird, die Hülle der Eizelle zu durchdringen – dieser Vorgang ist sehr gut in dem nachfolgenden Video zu erkennen
Intracytoplasmatische Spermieninjektion unter dem Mikroskop
Für wen kommt die Intracytoplasmatische Spermieninjektion infrage?
Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion und das Scratching
Wenn auch schon die Intracytoplasmatische Spermieninjektion an sich sehr gute Erfolgsaussichten mit sich bringt: Einige Studien haben gezeigt, dass das sogenannte Scratching unter Umständen dazu beitragen könnte, dass sich eine transferierte befruchtete Eizelle an die Gebärmutterschleimhaut anheftet. Genau hat man diesen Wirkmechanismus allerdings noch nicht erforscht, doch auch wir haben in einigen Fällen bereits feststellen können, dass diese Methode einer erwünschten Implantation wohl förderlich gewesen sein musste. Dennoch: Im Kinderwunschzentrum Erlangen führen wir das Verfahren des Scratchings in erster Linie aus, um anhand einer entnommenen Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut eine eventuelle Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis) feststellen zu lassen.
Gut zu wissen: Im Zuge einer Scratching-Behandlung wird die Gebärmutterschleimhaut – in Fachkreisen Endometrium genannt – vorsätzlich mit einer speziellen Pipette minimal verletzt. Das klingt nun erstmal „fies“, aber keine Sorge: Das Scratching stellt nur einen kleinen Eingriff dar, der ohne Narkose durchgeführt werden kann. Die meisten Patientinnen berichten zudem, dass die Schmerzen nach diesem „Eingriff“ Periodenschmerzen sehr ähnlich seien.
Kinderwunschzentrum Erlangen: ein paar Worte zu uns …
Wenn die natürliche Befruchtung nicht möglich ist, kann die ICSI vielen Paaren den Weg zum Wunschkind ebnen – mit viel Erfahrung, Sorgfalt und dem Einsatz modernster Mikroskoptechnik direkt bei uns im Zentrum
Dr. Jan van Uem
