Wissenswertes zum Thema Blastozystenkultur in Deutschland

Die Blastozystenkultur ist eine in Deutschland gängige Vorgehensweise der modernen Reproduktionsmedizin, die die Chance einer erfolgreichen Schwangerschaft erhöhen kann, die mittels einer IVF- oder ICSI-Therapie initiiert werden soll. Auch im Kinderwunschzentrum Erlangen wird dieses Verfahren angewandt, um einem bislang unerfüllten Kinderwunsch zu begegnen. Was sich genau hinter dem etwas sperrigen Fachbegriff "Blastozystenkultur" verbirgt, erläutern wir Interessierten gerne nachfolgend.

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Unter einer Blastozystenkultur versteht man die Kultivierung von Embryonen bis ins sogenannte Blastozystenstadium (siehe Abbildung). In diesem befindet sich der heranwachsende Embryo am 5. Entwicklungstag nach Verschmelzung der mütterlichen und väterlichen Vorkerne, weshalb Reproduktionsmediziner hierbei auch von einer 5-Tage-Kultur sprechen. Das Blastozystenstadium erreichen vorwiegend nur die genetisch weitgehend intakten Embryonen. Bis zum 5. Tag im Kulturmedium zeigen viele Embryonen nämlich oft schon Fragmente (auch Bruchstücke genannt) und stoppen in ihrer Entwicklung. Unsere Erfahrung übrigens ist es, dass von etwa zehn befruchteten Eizellen nur etwa zwei davon dieses Blastozystenstadium mit guter Qualität nach Gardner Kriterien überhaupt erreichen. Natürlich kann man den Transfer bzw. die Übertragung des Embryos in die Gebärmutter auch schon am 2. oder 3. Tag der Kultivierung durchführen – und das sogar erfolgreich. Allerdings lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen, ob dieser Embryo überhaupt das Potenzial besitzt, jemals eine Blastozyste zu werden, und ob nicht der falsche Embryo ohne Entwicklungspotenzial zu früh übertragen wurde.

Schlüpfende Blastozyste

Das Foto zeigt eine Blastozyste, die durch IVF entstanden ist und gerade dabei ist, zu schlüpfen (auch Hatching genannt). Dieses Hatching geschieht spontan zwischen den 5. und 6. Tag. Diesen Vorgang zu unterstützen, assisted hatching genannt, ist medizinisch nicht notwendig. Übrigens sieht man auf der Abbildung auch noch deutlich mehrere Spermien, welche noch in der Zona Pellucida kleben.

Blastozystenkultur – ein Erfolgsgarant?

Für den Transfer in die Gebärmutterhöhle mithilfe eines weichen, dünnen Katheters können die vielversprechendsten Embryonen, das heißt jene mit der höchsten Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung, ausgewählt werden. Die Blastozystenkultur kann also die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen – ein Garant ist sie dennoch nicht. Trotzdem hier einmal ein paar Zahlen: Liegt bei einer 36 jährigen Frau laut Deutsches IVF Register die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden bei etwa 35%, so zeigten Richardson und Raine-Fenning mit dem Transfer von nur einer optimalen Blastozyste (SET = Single Embryo Transfer) in einer Altersgruppe ≥ 36 eine klinische Schwangerschaftsrate von etwa 62%. Der Grund für diese deutlich unterschiedlichen Ergebnisse dürfte in der großen Uneinheitlichkeit in Deutschen Zentren liegen, zu welchem Zeitpunkt transferiert wird. Viele Zentren in Deutschland treffen nämlich die Vorentscheidung, welche Embryonen transferiert werden, schon vor dem 5. Tag nach Befruchtung.

Blastozystenkultur und Embryonenschutzgesetz in Deutschland

Hin und wieder kann man in unseriösen Quellen nachlesen, dass die 5-Tage-Kultivierung von Embryonen gegen das Embryonenschutzgesetz (EschG) verstieße. Lassen Sie sich von solchen Aussagen nicht verunsichern. Die Blastozystenkultur ist in Deutschland nicht nur möglich, sondern auch in vielen Kinderwunschzentren längst etabliert – auch im Kinderwunschzentrum Erlangen. Beachtet werden sollte nur, dass die Kosten für eine Blastozystenkultur in der Regel nicht von den Krankenkassen in Deutschland übernommen werden, wie übrigens auch das Einfrieren nicht.

Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema persönlich und individuell. Natürlich sind wir nicht nur in Sachen Blastozystenkultur und Embryotransfer Ihr versierter und einfühlsamer Ansprechpartner. Ihr Kinderwunsch ist uns ein Herzensanliegen, weshalb wir Sie hier gerne ganzheitlich beraten, behandeln und betreuen. Egal, on Sie Ihre Eileiterdurchgängigkeit per Ultraschall prüfen lassen oder mehr zum Thema Einnistungsspülung erfahren möchten: Wir sind für Sie da! Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin mit uns.