Wenn die Blutung richtig einsetzt (jedoch nicht bereits das Vorschmieren), wird dieser Zeitpunkt als erster Zyklustag bezeichnet. In der Annahme, dass der Eisprung im Normalfall etwa am 14. Zyklustag stattfindet, nistet sich der Embryo sechs Tage später, rechnerisch also etwa am 20. Zyklustag, in der Gebärmutter ein. Die Überwachung eines solchen Zyklus, also die Zeitspanne zwischen Anfang der Periodenblutung bis zum Beginn der nächsten, sowohl hormonell wie auch mittels Ultraschall, versteht man als Zyklusmonitoring.
Zyklusmonitoring – Ablauf: der erste Schritt
Wenn die Vorgeschichte der Patientin unauffällig ist und auch beim Ehemann keine Krankheiten, welche möglicherweise die männliche Zeugungsfähigkeit einschränken, bekannt sind, beginnen wir das Zyklusmonitoring zunächst mit einem Ultraschall und einer Blutuntersuchung bei der Frau um den 20. Zyklustag. Untersucht werden dann u.a. das Prolaktin (Milchhormon) sowie die Androgene (männliche Hormone) im Blut. Anhand des Gelbkörperhormons (Progesteron) – der Wert sollte normalerweise zwischen 12 und 15 ng/ml betragen und des Oestradiolwertes – kann überdies eine Gelbkörperschwäche diagnostiziert werden.
Eine zusätzliche Untersuchung des Schilddrüsenhormons (TSH) als IGeL rundet den ersten Diagnose-Schritt bei dem Versuch ab, eine hormonelle Erklärung für die Unfruchtbarkeit zu finden. Ist eine der bereits erwähnten Hormone gestört und liegt somit eine Zyklusstörung vor, wird im Folgezyklus versucht, die Werte mit verschiedensten Medikamenten zu korrigieren. In diesem Zusmmenhang wird dann ein Ultraschall-Zyklusmonitoring angewandt.
Zyklusmonitoring – Messwerte und Medikation
Das am häufigsten verwendete Medikament zur Optimierung einer Gelbkörperschwäche ist das Clomifen. Eingenommen vom zweiten bis zum vierten Zyklustag, verursacht es eine vermehrte FSH-Freisetzung aus der Gehirnanhangdrüse. Clomifen sollte insgesamt jedoch laut Hersteller nicht über mehr als fünf bis sechs Zyklen lang (gerechnet über den gesamten Zeitraum des Kinderwunsches) angewendet werden. Etwa zur Zyklusmitte versuchen wir, auch einmalig einen Post-Coital-Test (PCT) in die Diagnostik mit einzubinden. Dieser Test kann allerdings nur bei optimalem Schleim, sprich kurz vor oder nach dem Eisprung, aus dem Gebärmutterhalskanal durchgeführt werden.
Um diesen genauen Zeitpunkt zu ermitteln, verwenden wir einen Urintest, der die Freisetzung von LH aus der Gehirnanhangdrüse nachweist (Clear Blue, OvuQuick). Der Test wird zumeist abends durchgeführt. Ist er positiv, sollte das Paar dann möglichst auch zu diesem Zeitpunkt Sex haben (Verkehr zum Optimum, VZO). Am nächsten Morgen wird dann der Gebärmutterhalsschleim auf Spermiendichte und Beweglichkeit beurteilt, um eine mögliche immunologische oder gestörte Spermatozoen-Mukus-Interaktion festzustellen. Gelegentlich findet jedoch die Freisetzung vom LH nicht spontan statt, sodass der Eisprung dann mittels HCG ausgelöst (forciert) werden muss.
Üblicherweise wird dann in einem solchen Clomifen Zyklus eine Woche nach dem Eisprung durch eine weitere Blutuntersuchung der Östradiol- und Progesteronwertes nochmals kontrolliert. Die Behandlung kann dann, falls notwendig, entweder durch eine Erhöhung der Clomifen-Dosis oder Zugabe von Progesteronzäpfchen (vaginal) noch weiter optimiert werden.
Sind die Werte im Normbereich oder sogar über den Normbereich, der PCT normal und tritt dann innerhalb von 3-4 Zyklen keine Schwangerschaft ein, muss die Anfangsdiagnose, dass es sich nur um einer Hormonstörung handelt, hinterfragt und wahrscheinlich revidiert werden durch eine Bauchspiegelung usw.
Hat die Patientin Clomifen bereits über mehrere Zyklen erhalten, reagiert sie überhaupt nicht auf das Medikament oder sind die Nebenwirkungen, wie etw eine zu dünne Schleimhaut, zu ausgeprägt, stellen wir um auf niedrig dosierte Gonadotropinen. Der Ablauf hierbei ist vergleichbar wie bereits oben für Clomifen beschrieben.
Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie noch Fragen rund ums Zyklusmonitoring bzw. zum detaillierten Ablauf haben! Wir sind gerne im persönlichen Gespräch für Sie da – diskret, einfühlsam und selbstverständlich mit hervorragender Fachexpertise.