Glossar des Kinderwunschzentrums Erlangen:
Unsere Behandlungsmethoden verständlich auf den Punkt gebracht
Ein eigenes Baby – ein Herzenswunsch, der mit viel Freude, Glück, Liebe, aber auch mit Unsicherheit und vielleicht sogar Angst verbunden ist. Gerade dann, wenn sich der Kindersegen partout nicht einstellen will und eine Kinderwunsch-Behandlung in Betracht gezogen wird. Insbesondere die fremden Fachbegriffe in der Reproduktionsmedizin können Unsicherheiten schüren. Um Ihnen die ersten Berührungsängste mit dem Thema "Kinderwunsch-Behandlung" zu nehmen, haben wir hier für alle angehenden Eltern und Single-Mamas ein Glossar erstellt, damit Sie sich im Dschungel medizinischer Fachbegriffe besser zu rechtfinden.
Blastozystenkultur
Mit diesem Begriff ist die Kultivierung von Embyronen bis zu einem bestimmten Stadium gemeint, dem sogenannten Blastozystenstadium. Da dieses Stadium am 5. Entwicklungstag nach Verschmelzung der Ei- und Samenzelle erreicht wird, sprechen Medizinier oftmals auch von einer 5-Tage-Kultur. In der Regel erreichen nur genetisch intakte Embyronen das Blastozystenstadium, was wiederum die Chance einer erfolgreichen Befruchtung und Einnistung erhöhen kann.
Clomifen
Als Clomifen wird ein Medikament in Tablettenform mit antiöstrogener Wirkung bezeichnet, das dem weiblichen Körper einen geringeren Östrogenspiegel vortäuscht. Als Gegenreaktion hierauf wird vermehrt das Hormon FSH (= follikelstimulierendes Hormon) ausgeschüttet, was wiederum das Follikelwachstum anregt. Eine Behandlung mit Clomifen wird dann empfohlen, wenn ein unregelmäßiger Eisprung vorliegt oder dieser gar nicht stattfindet.
Embryonentransfer
Den Vorgang, bei dem eine außerhalb des Körpers der Frau befruchtete Eizelle mithilfe eines weichen Katheters in die Gebärmutter eingesetzt wird, wird als Embryonentransfer bezeichnet. Dieses Verfahren ist vergleichsweise unkompliziert, schmerzfrei und bedarf keiner Narkose.
Follikelpunktion
Mit Follikelpunktion ist der medizinische Vorgang gemeint, bei dem herangereifte Eibläschen (Follikel) unter Narkose mit Anästhetikum sanft abgesaugt werden, um sie für später geplante Kinderwunsch-Behandlungen wie etwa einer In-vitro-Fertilisation zu verwenden.
Hormonelle Stimulation
Hormonelle Stimulation meint die Behandlung mit dem Medikament Clomifen, welches die Hirnanhangsdrüse dazu anregt, mehr FSH (follikelstimulierendens Hormon) auszuschütten. Die vermehrte Freisetzung dieses Hormons regt die Bildung von Eibläschen an. Die Behandlung mit Clomifen erfolgt meist am zweiten oder dritten Zyklustag.
Allerdings kann im Rahmen einer IVF-Behandlung auch eine hormonelle Stimulation durch die Vergabe von Gonadotropinen in Betracht kommen. Gonadotropine werden ab dem dritten Zyklustag täglich als Spitzenpräparat durch die Patientin selbst verabreicht und regen ebenfalls die Ausbildung von Eibläschen an.
Hysterosalpingo-Foam-Sonographie (HyFoSy)
Hinter diesem wahren Zungenbrecher verbirgt sich eine vergleichsweise unkomplizierte Untersuchung zur Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit. Hierbei wird unter Beobachtung mit Ultraschall eine Foam-Gellösung durch die Eileiter gespült. Im 3D-Ultraschall lässt sich dann gut nachvollziehen, ob die Lösung die Eileiter vollständig passieren kann oder sich staut. Durch das Spülen lösen sich außerdem eventuelle Verklebungen, was die Chancen einer Einnistung erhöhen kann.
Insemination
Als Insemination wird das Einbringen von aufbereiteten Sperma in die Gebärmutter bezeichnet. Sie gilt als erste Methode der Wahl, wenn die Samenqualität des Partners gemindert ist, kein Samenerguss beim Geschlechtsverkehr stattfinden kann oder der Transport der Samenzellen im Gebärmutterhals eingeschränkt ist. Auch für gleichgeschlechtliche Paare oder Singles gilt die Insemination als Methode schlechthin, um sich den Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen.
In-vitro-Fertilisation (IVF)
"In-vitro-Fertilisation (kurz IVF)" ist die lateinische Bezeichnung für "Befruchtung im Glas". Und genau in dem Namen liegt bereits der springende Punkt dieses Verfahrens, denn bei der IVF findet die Verschmelzung von einer Ei- und Samenzelle nicht im Körper der Frau, sondern in einer speziellen Nährflüssigkeit innerhalb eines toxinfreien PVC-Schälchens statt. Warum dann die Bezeichnung "Befruchtung im Glas"? Früher wurde für die IVF eine Glasschale verwendet, heute sind hochwertige, mehrfach auf ihre Unbedenklichkeit getestete PVC-Schälchen die erste Wahl.
MESA / TESE
Sind keine Spermien im Samenerguss vorhanden oder liegt ein inoperabler Samenleiter-Verschluss vor, kann die testikuläre Spermienextraktion (TESE) oder die microchirurgische epididymale Spermienaspiration (MESA) doch noch zum erhofften Familienglück führen. Beim TESE-Verfahren wird eine Gewebeprobe aus dem Hoden entnommen, in der unter Umständen Spermien aufgefunden werden können. Bei der MESA-Methode werden befruchtungsfähige Spermien aus dem Nebenhoden gewonnen. Die durch diese Verfahren gewonnenen Spermien können anschließend für eine Micro-Injektion (ICSI) verwendet werden.
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) oder Micro-Injektion
Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) oder auch Micro-Injektion beschreibt das häufigste Verfahren einer künstlichen Befruchtung. Hierbei wird eine einzelne Samenzelle unter einem speziellen Mikroskop direkt in eine Eizelle injiziert, die der Frau zuvor entnommen wurde. Die Samenzelle muss sich bei dieser Methode nicht mehr selbst den Weg bis ins Innere der Eizelle "erkämpfen", daher empfiehlt sich ICSI gerade dann, wenn der Mann nur wenige oder kaum bewegliche Spermien produziert.
Post-Coital-Test (PCT)
Ein sogenannter Post-Coital-Tests (PCT) erfolgt in der Regel im Rahmen einer Clomifen-Behandlung und der Empfehlung des Verkehrs zum Optimum. Der Post-Coital-Test dient dazu, die Spermiendichte und -bewegelichkeit im Gebärmutterhalsschleim ein Tag nach erfolgtem Beischlaf zu bewerten, um eine eventuell vorliegende immunologische oder gestörte Spermatozoen-Mukus-Interaktion festzustellen.
Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit
Liegt eine ungewollte Kinderlosigkeit vor, kann eine bislang unerkannte Undurchgängigkeit der Eileiter Ursache hierfür sein. Die Eileiterdurchgängigkeit wird im Kinderwunschzentrum Erlangen mit dem Verfahren der Kontrastuntersuchung (kurz: HyFoSy für Hysterosalpingo-Foam-Sonographie) überprüft.
Scratching
Beim sogenannten Scratching wird die Gebärmutterschleimheit (Endometrium) mittels einer dünnen Pipette leicht angekratzt, um die Freisetzung bestimmter Botenstoffe anzuregen. Im Rahmen einer IVF/ICSI–Behandlung kann das Scratching, Studien zufolge, die Einnistungschancen einer befruchteten Eizelle erhöhen. Tut das nicht weh? Leichte Schmerzen können in der Tat gegebenfalls auftreten. Viele Patientinnen vergleichen diese mit Periodenschmerzen. Eine Schmerztablette vor dem Eingriff kann hier etwas Linderung verschaffen.
Seminalplasmaspülung
Seminalplasma enthält etliche Botenstoffe, die die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereiten können. Diese Wirkung können sich Paare mit Kinderwunsch mit einer Seminalplasmaspülung zu nutzen machen. Hierzu wird ein Teil der Samenflüssigkeit von den Zellbestandteilen per Zentrifugation getrennt und durch einen dünnen, flexiblen Katheter in den Bereich des oberen Scheidegewölbes gespült.
Spermienanlayse / Spermiogramm
Liegt eine ungewollte Kinderlosigkeit vor, kann die Spermienanalyse bzw. das Spermiogramm Aufschluss über die Spermaqualiäten des Partners geben. Mithilfe moderner Laboranalyse wird eine Samenprobe hinsichtlich der Zahl, Form und Beweglichkeit der Spermien genaustens geprüft.
Verkehr zum Optimum (VZO)
Eine recht nüchterne Umschreibung für die schönste Nebensache der Welt ist "der Verkehr zum Optimum (kurz VZO)". Wie der Zusatz "Optimum" schon vermuten lässt, wird mit diesem Begriff der Zeitpunkt beschrieben, bei dem ein Paar mit Kinderwunsch am besten Geschlechtsverkehr haben sollte, um die Chancen einer Befruchtung zu erhöhen. Der richtige Zeitpunkt kann durch Zyklusmonitoring ermittelt werden.
Zyklusmonitoring
Der Grund, warum einem die Natur scheinbar einen Strich durch die eigene Familienplanung macht, kann manchmal schlicht und ergreifend am falschen Zeitpunkt liegen. Das Zyklusmonitoring ist die bewährte Kinderwunsch-Behandlung, um den perfekten Zeitpunkt zum "Schwangerwerden" zu bestimmen. Hierbei wird der Zyklus per Ultraschall und Blutuntersuchungen überwacht. Sollten im Zuge des Monitorings Unstimmigkeiten bezüglich der optimalen Hormonwerte erkannt werden, die für eine erfolgreiche Befruchtung und Einnistung maßgeblich mitverantwortlich sind, können diese durch die Vergabe von Clomifen oder Gonadotropinen korrigiert werden.
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Wir hoffen, diese Übersicht konnte Ihnen einen besseren Einblick in unsere einzelnen Behandlungsmethoden geben. Details erläutern wir gerne ausführlicher im Rahmen einer persönlichen Beratung, bei der wir uns Zeit für all Ihre Frage nehmen und Ihnen einzelne Behandlungsoptionen step by step und auf Augenhöhe erläutern. Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin.